Kurz­porträt

Auf den Punkt gebracht.

Romanischer Männerchorgesang

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fortissimo seit über 100 Jahren

1907 war das Jahr der Ereignisse. Die Brüder Louis Jean und Auguste Lumière veröffentlichten die ersten Farbfotos und der Chor viril Surses brachte mit seiner Gründung Farbe in den romanischen Männerchorgesang. Zwei Weltkriege, die Abwanderung Ende der 40er und anfangs 50er, der touristische Aufschwung und der gesellschaftliche Wandel prägten die Geschichte des Männerchors. Zeitweise schwankte die Mitgliederzahl zwischen viel und wenig, bis sie sich heute dank der musikalischen Erfolge auf rund 60 aktiven Sängern einpendelte.

Das Durchschnittsalter der Sänger präsentiert sich mit lebenserfahrenen 50+, bei vielen schlägt aber das Herzblut noch immer so flegelhaft wie in den Jugendjahren. Sind die Männer in ihrem Element, wirbeln die Stimmen und geben die Themen der romanischen Lieder piano, fortissimo oder alles in einem wieder.

Die Sänger stammen aus allen Fraktionen der Gemeinde Surses (von Bivio über Savognin bis Salouf), dem Albulatal und immer mehr auch aus «Heimweh-Surmeirern» mit Wohnsitz im Domleschg und der Umgebung von Chur. Wie vielerorts in der Schweiz sind auch unsere Täler von der Abwanderung betroffen. Das spürt auch unser Chor. Deshalb sind wir stolz, dass es bisher gelungen ist, junge, dem Gesang verbundene Sänger zu integrieren und so den Mitgliederbestand aufrecht zu erhalten.

Der Chor viril Surses verfolgt das Ziel, den romanischen Männerchorgesang zu kultivieren aber auch zu fördern und damit zu verjüngen. Alle fünf bis sieben Jahre wagt er sich an grössere Vokalwerke wie z.B. Calvenfeier (Otto Barblan), Kantaten (Gion Antoni Derungs/Gion Giusep Derungs) und geistliche Werke (Oratorium „Zeit und Ewigkeit“ von Franz Xaver Schnyder von Wartensee oder Requiem von Franz Liszt). Regelmässig nehmen die Sänger an regionalen, kantonalen und eidgenössischen Gesangsfesten teil. Und ganz oft intonieren und musizieren sie so überzeugend, dass sie mit den höchsten Auszeichnungen gewürdigt werden.

In den ersten Jahrzehnten dirigierten Laien, in der Regel Lehrer, den Chor. Seit 1967 steht er unter der Leitung von Berufsmusikern. Auf Gion Giusep Derungs (Dir. 1967-1985) folgten Curò Mani jun. (Dir. 1985-2000) und Luzius Hassler (Dir. 2000-2015). Im Herbst 2015 übernahm Rainer Held (*1964) aus Landquart/GR, wohnhaft in Luzern, die musikalische Leitung. Held studierte Dirigieren, Solo-Gesang und Schulmusik I und II. Er leitet derzeit die Abteilung Musik an der Pädagogischen Hochschule Luzern und arbeitet als Gastdirigent mit zahlreichen Orchestern und Chören im In- und Ausland zusammen.

Die Mischung aus Profi-Musikern und Laien eröffnet dem Chor viril Surses noch mehr Möglichkeiten, mit seinem Publikum in Dialog zu treten. Für unvergessliche Hörmomente mit dem romanischen Männerchorgesang.